Attraktive Lösungen für die Full-Wrap- Etikettierung von Verpackungen

MULTIVAC Marking & Inspection hat sein Portfolio an Transportbandetikettierern in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Das Spektrum umfasst mittlerweile eine Vielzahl an Lösungen für unterschiedliche Etikettier- und Leistungsanforderungen – vom einfachen Transportbandetikettierer der BASELINE Serie bis zu 2-Spur-Anlagen mit bis zu zehn Etikettenspendern.

Höchste Flexibilität dank modularer Bauweise

Dank ihrer modularen Bauweise bieten die Transportbandetikettierer von MULTIVAC höchste Flexibilität bei der Kennzeichnung verschiedenster Verpackungen, wie zum Beispiel Bechern, Dosen, Flaschen, Faltschachteln, Schlauchbeuteln, Tiefziehverpackungen, Trays oder auch Kartons. Sie können einerseits nahtlos in neue oder bestehende Abfüll- oder Verpackungslinien integriert werden oder lassen sich als Stand-alone-Lösung mit manueller Produktzuführung einsetzen. Auch hinsichtlich der Positionierung des Etiketts auf der Verpackung sind die Transportbandetikettierer sehr flexibel. So können Verpackungen auf der Ober- oder Unterseite, auf einer oder auf mehreren Seitenflächen sowie stirnseitig oder übereck etikettiert werden. Als Ausstattungsoptionen bietet MULTIVAC zudem eine große Bandbreite an Transportbändern, Applikatoren, Druckern und optischen Inspektionssystemen für unterschiedlichste Anwendungen und Anforderungen.

Dabei bieten die MULTIVAC Transportbandetikettierer den Anwendern viele Vorteile, zu denen unter anderem auch die vollumfängliche Integration der Drucker in die Steuerungsoberfläche der Etikettierer zählt. Dies erleichtert unter anderem die Konfiguration von Druckerparametern sowie das Zuweisen und automatische Laden von Drucklayouts aus dem MULTIVAC Rezept. Bedienfehler lassen sich so weitgehend vermeiden, Standzeiten verringern sich, Chargenwechsel können schneller bewältigt werden. Zu einer höheren Sicherheit des Etikettier- und Verpackungsprozesses trägt zudem die Integration von Inspektionssystemen zur Druck- und Anwesenheitskontrolle bei.

Full-Wrap-Etikettierung von Packungen

Ein bedeutender Anwendungsbereich für die Transportbandetikettierer ist die D-Etikettierung von Packungen. Unter D-Etikettierung versteht man die Etikettierung über vier Seiten, die auch als „Full Wrap“ bezeichnet wird, da die Packung ähnlich wie bei einer Banderole oder einem Sleeve vollständig vom Etikett umschlossen wird. Hierdurch bietet die D-Etikettierung vielfältige Möglichkeiten hinsichtlich der Gestaltung unterschiedlicher Packungen und trägt dadurch maßgeblich zur Erhöhung der Attraktivität am POS bei.

Aufgrund eines umfassenden Baukastensystems ist MULTIVAC in der Lage, Lösungen für die D-Etikettierung anzubieten, die flexibel auf Packungen unterschiedlichster Form und Materialität ausgelegt werden können und auch bei Packungen mit wechselnder Formgebung optimale Etikettierergebnisse erzielen. Ein typischer Anwendungsbereich sind Skinpackungen mit unterschiedlichen Produktüberständen. Da für die Herstellung von Skinverpackungen meist unbedruckte Oberfolien verarbeitet werden, kommt dem Etikett für die Produktauszeichnung dieser Packungen eine wichtige Rolle zu. Ebenso findet die D-Etikettierung bei MAP-Tiefziehverpackungen oder Trays mit unterschiedlichsten Formen, wie beispielsweise Salatbechern, ihre Anwendung.

Dabei bieten die Etikettierlösungen von MULTIVAC den Anwendern einen hohen Automatisierungsgrad sowie eine maximale Etikettiergenauigkeit. Bei Bedarf können die Transportbandetikettierer auch mit weiteren Etikettenspendern ausgestattet werden, um neben dem Full-Wrap-Etikett zusätzliche Etiketten auf der Packung aufzubringen. Ein Beispiel hierfür sind Aktionsetiketten, die auf Packungen im Frischeregal immer mehr Anwendung finden.

Betrachtet man die Bandbreite an verarbeitbaren Etikettenmaterialien, so sind den Etikettierern von MULTIVAC hinsichtlich der Beschaffenheit und der Dicke der Materialien sowie hinsichtlich der Formgebung der Etiketten nahezu keine Grenzen gesetzt. Nicht zuletzt dadurch können Full-Wrap-Etiketten neben ihrer Funktion als Informationsträger immer stärker zu wichtigen Gestaltungselementen von Verkaufsverpackungen werden und attraktive Alternativen zu aufwändigeren Kennzeichnungslösungen darstellen.

Optimale Ergebnisse für Etikettenlängen bis zu 500 mm

Mit dem L 310 bietet MULTIVAC einen robusten, wartungsarmen Transportbandetikettierer für höhere Leistungsbereiche und komplexe Anforderungen an Etikettierung, Druck und Inspektion von verschiedensten Packungen. Für die Full-Wrap-Etikettierung wurde das modular aufgebaute Modell mit einer servoangetriebenen Andrückeinrichtung ausgestattet. Dabei können Etikettenlängen von bis zu 500 mm verarbeitet werden. Die Steuerung des L 310 kann in die Steuerung der Verpackungsmaschine integriert werden, die Höhenverstellung des Etikettenspenders erfolgt ergonomisch von vorne. Für das berührungslose Aufbringen von Aktionsetiketten auf empfindliche Produkte oder in den Boden von Skinverpackungen kann das vielseitige Modell auch mit einem Druckluftapplikator ausgestattet werden.

Linerless oder Selbstklebeetiketten?

Eine Alternative für die Herstellung von Full-Wrap-Etikettierungen ist der Einsatz von sogenannten Linerless-Etiketten, die ohne Trägermaterial auskommen. Dadurch entsteht beim Etikettierprozess kein Abfall des Trägermaterials. Die Etikettenrollen haben aufgrund der reduzierten Materialdicke längere Lauflängen und müssen folglich weniger oft gewechselt werden.

„Betrachtet man jedoch die Full-Wrap-Etikettierung mit Selbstklebeetiketten genauer, so weisen Selbstklebeetiketten deutliche Vorteile gegenüber den Linerless-Etiketten auf, die einerseits die Effizienz des Etikettierprozesses erhöhen, aber auch die Anmutung der Packung und somit ihre Attraktivität am POS optimieren“, erklärt Michael Reffke, Produktmanager Kennzeichnungstechnik und Strategisches Produktmanagement bei MULTIVAC Marking & Inspection.

Zu diesen Vorteilen zählt der Experte vor allem die höhere Flexibilität von Selbstklebeetiketten hinsichtlich ihres Designs und ihrer Formgebung. Während Linerless-Etiketten nur in rechteckigem Format produziert werden können, sind für Selbstklebeetiketten alle Formgebungen denkbar, da sie durch das Trägerpapier sozusagen „gehalten“ werden. Möglich sind beispielsweise Etiketten mit Rundungen oder Aussparungen, wodurch sie sich an die Formgebung der jeweiligen Produkte und Packungen anpassen lassen. Damit ergeben sich für den Hersteller durch den Einsatz von Selbstklebeetiketten weitaus vielfältigere Möglichkeiten für die Differenzierung der verpackten Produkte am POS. Ebenso verhält es sich mit der Bandbreite an Materialien, die für die Produktion von Selbstklebeetiketten eingesetzt werden können – diese ist weitaus breiter, da das Trägermaterial für die Selbstklebeetiketten eine stabilisierende Funktion für das Etikettenmaterial übernimmt. Somit kann man davon ausgehen, dass das Flächengewicht von Linerless-Etiketten meistens höher ist als das Flächengewicht von Selbstklebeetiketten, selbst wenn diese eine ähnliche Haptik aufweisen. Dadurch kann die Etikettenzahl pro Rolle bei Selbstklebeetiketten bis zu 30 Prozent höher liegen als bei Linerless-Materialien. Dies führt zu einer reduzierten Anzahl an Rollenwechseln in der Produktion und damit zu geringeren Stillstandzeiten.

Ein weiterer Aspekt, der die Effizienz von Linerless-Etikettiersystemen einschränkt, ist die Tatsache, dass die Verarbeitung dieser Materialien einen erhöhten Reinigungsaufwand der Maschine verursacht. So sind die Etikettiermaschinen für die Verarbeitung von Linerless-Etiketten mit Messern ausgestattet, um die Etiketten, die als Endlosware aufgerollt sind, zu schneiden. Auf diesen Messern bilden sich Rückstände der Kleber- oder Silikonschicht der Etiketten, weshalb sie regelmäßig gereinigt werden müssen, um eine optimale Etikettierung zu gewährleisten. Dadurch reduziert sich die Maschinenlaufzeit signifikant.

Darüber hinaus ist die Anzahl an Lieferanten von Selbstklebeetiketten um ein Vielfaches höher als im Bereich der Linerless-Materialien, woraus sich für die verarbeitenden Unternehmen wiederum Vorteile in der Beschaffung ergeben. Dies wirkt sich auch positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Etikettierlösung aus.

Für die Entsorgung der Trägermaterialien haben führende Hersteller von Selbstklebeetiketten umfassende Recycling-Programme eingerichtet, die dafür sorgen, dass die Trägermaterialien sortenrein zurückgeführt und recyclet werden können.

Alternative zu Card Sleeves

Ein weiterer Bereich, in dem D-Etikettierungen mit Selbstklebeetiketten gegenüber etablierten Systemen Vorteile bieten, sind die sogenannten Card Sleeves. Bei den Card Sleeves handelt es sich um Kartonschuber, in die die Packungen hineingeschoben werden. Diese hochwertig anmutenden Card Sleeves bieten den Herstellern ausreichend Fläche für grafische Gestaltung und Kommunikation und tragen damit stark zur Differenzierung dieser Produkte am POS bei. Darüber hinaus können die Card Sleeves sortenrein dem Papierabfall zugeführt werden, wodurch der Carbon Footprint dieser Verpackung deutlich reduziert wird. Da diese Card Sleeves jedoch oftmals manuell über die Packung geschoben und auf der Rückseite durch ein zusätzliches Etikett auf der Packung fixiert werden müssen, ist diese Art der Verpackung im Vergleich zu einer automatischen D-Etikettierung mit einem deutlichen Mehraufwand verbunden. Deshalb kann die D-Etikettierung durch den Einsatz von Papieretiketten mit einem höheren Flächengewicht auch in diesem Bereich eine attraktive Alternative bieten.