Nachhaltiges Verpackungskonzept für Fischspezialitäten
Seit rund 280 Jahren begeistert Bond Seafood B.V. mit Sitz im niederländischen Breda den heimischen wie auch europäischen Markt mit traditionellen Fischspezialitäten. Die breite Palette an Klassikern wird kontinuierlich um innovative Spezialitäten wie etwa “Holland Sushi” oder geräucherte Makrelenfilets “Bruschetta” erweitert. Aber nicht nur bei seinem Sortiment, sondern auch in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit zeigt sich das Familienunternehmen als Innovator mit Weitblick. So wurde gemeinsam mit MULTIVAC ein nachhaltiges Verpackungskonzept entwickelt. Als einer der ersten Fischverarbeiter im Land setzt Bond Seafood für seine Verpackungen nun recyclingfähige Monomaterialien ein.
Garant für den anhaltenden Erfolg von Bond Seafood ist die Tatsache, dass das strategische Handeln nicht an kurzlebigen Trends, sondern langfristig ausgerichtet ist. Immerhin wurde das Unternehmen, das derzeit in siebter Generation von der Familie geführt wird, bereits 1741 gegründet. Trotz des ausgeprägten Traditionsbewusstseins reagiert man stets proaktiv auf die sich ändernden Marktanforderungen und richtet sich konsequent an den Anforderungen der Kunden aus. Neben Matjes, geräuchertem Lachs, Forellen, Makrelen, Sprotten und Shrimps umfasst das Angebot daher auch immer wieder neue Produkte in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Gewürzkombinationen.
Eine bewährte Partnerschaft
Doch nicht nur hinsichtlich seines Produktportfolios setzt Bond Seafood gleichermaßen auf Bewährtes wie auf Innovationskraft. Denn seit mehr als 20 Jahren vertraut man beim Verpacken auf MULTIVAC. „Auf die hervorragende Maschinenqualität des Technologieführers können wir uns ebenso verlassen wie auf die ausgeprägte Expertise, wenn es um die Umsetzung ambitionierter neuer Projekte geht“, erklärt Geschäftsführer Marcel Bond.
Insgesamt vier Verpackungsmaschinen von MULTIVAC sind in den Produktionshallen von Bond Seafood täglich im Einsatz. Der Großteil der Verpackungen wird auf dem bewährten Erfolgsmodell von MULTIVAC, der Tiefziehverpackungsmaschine R 245, sowie auf einem Traysealer des Typs T 800 produziert. Daneben verfügt Bond Seafood über zwei Tiefziehverpackungsmaschinen des Typs R 105, jeweils eine in Isopak- und eine in MultiFresh™-Ausführung für das Verpacken von ausgewählten Produkten in attraktiven Vakuum-Skinverpackungen. Das Isopak-Verfahren eignet sich für Produkte, die eine Höhe von 20 Millimeter nicht überschreiten. Für Produkte mit einer größeren Höhe, wie etwa ganze geräucherte Heringe und Forellen, wird das MultiFresh™-Verfahren eingesetzt, bei dem sich die Oberfolie ebenfalls spannungsfrei um das Packgut legt und so für eine maximal natürliche Produktpräsentation hinsichtlich Form und Farbgebung sorgt.
Der Hochleistungs-Traysealer T 800 ist für die Herstellung von MAP- und MultiFresh™-Vakuum-Skinverpackungen in großen Chargen ausgelegt. Er ermöglicht das Verpacken von Schalen mit einem Produktüberstand von bis zu 20 mm und ansprechender Packungsoptik. Das skalierbare Modell verfügt über energieeffiziente Antriebssysteme, ist wash-down-fähig und erlaubt einen schnellen Werkzeugwechsel. Dank der IPC06-Steuerung mit Touchscreen ist die Bedienung ausgesprochen benutzerfreundlich.
Mono-APET – attraktiv und umweltfreundlich
Um auch hinsichtlich der Verpackungsmaterialien für seine hochwertigen Frischprodukte im Einklang mit den eigenen Überzeugungen zu stehen und ebenso der Vorreiterrolle im Markt gerecht zu werden, hat man sich vor kurzem für ein Verpackungskonzept entschieden, das die aktuellen Anforderungen in puncto Recyclingfähigkeit besser erfüllt. „Wir sehen Nachhaltigkeit nicht als ein einzelnes Projekt, sondern als einen fortlaufenden Prozess an. Wir sind eines der führenden Unternehmen in unserer Branche und wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und deutliche Zeichen im Markt setzen“, sagt Marcel Bond.
Die bisher auf dem T 800 eingesetzten Trays aus Verbundmaterialien werden daher seit Januar 2020 durch Schalen aus Monomaterial ersetzt. Diese werden von MULTIVAC gemeinsam mit Bliston Packaging, einem renommierten Hersteller von Verpackungsmaterialien in den Niederlanden, zur Verfügung gestellt. Bliston Packaging ist einerseits durch eine strategische Partnerschaft mit MULTIVAC sowie andererseits durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Bond Seafood verbunden. Die Trays lassen sich problemlos auf dem bei Bond Seafood eingesetzten Traysealer verarbeiten und nach Gebrauch der Packung durch den Konsumenten dem entsprechenden Wertstoffkreislauf zuführen.
Neben der Substitution der Trays besaß auch die Reduzierung des Folieneinsatzes insgesamt eine hohe Priorität. „Hierfür ist das MultiFresh™ Konzept eine optimale Wahl, weil die Oberfolie sehr dünn und dennoch stabil ist. Sie bietet die geforderten Barriereeigenschaften und gewährleistet die von uns gewünschte Produkthaltbarkeit und den Produktschutzes vollumfänglich. Die hochtransparenten Folien legen sich dabei wie eine zweite Haut um die empfindlichen Fischprodukte, ohne sie zu verformen“, begründet Marcel Bond seine Entscheidung.
Insgesamt erforderte der Einsatz neuer Verpackungsmaterialien nur geringfügige Modifikationen an der Verpackungsmaschine. Hergestellt werden sowohl MAP- als auch Vakuum-Skinverpackungen auf Basis einer Mono-APET-Folie, die zu 70 Prozent aus Rezyklat und zu 30 Prozent aus Neumaterial besteht. Die Packungen sind sehr attraktiv und lassen den Blick auf das Produkt zu. Ebenso sind sie hinsichtlich der Verbraucherfreundlichkeit optimiert. So erleichtert beispielsweise eine Easy-Peel-Ecke dem Endkunden das Öffnen der Verpackung.
Das Projekt ist also aus Sicht von Marcel Bond in Bezug auf nachhaltige Produktionsmethoden noch keineswegs abgeschlossen. So werden aktuell auch die auf den Tiefziehverpackungsmaschinen eingesetzten Verbundfolien durch Folien aus Monomaterialien ersetzt. „Mit MULTIVAC haben wir einen kompetenten Partner an unserer Seite, die uns auch bei den künftigen Anforderungen wirksam unterstützen kann“, erklärt der Geschäftsführer, der das Thema Nachhaltigkeit nicht nur ganzheitlich sieht, sondern auch eine Lanze für den Werkstoff Kunststoff brechen möchte: „Für uns alle steht heute in erster Linie die Reduktion bzw. die Substitution von Kunststofffolien im Vordergrund. Dennoch darf man nicht vergessen, dass Kunststoffverpackungen maßgeblich zum Produktschutz beitragen und sie sich bei einer Vielzahl an Produkten nicht einfach durch alternative Verpackungskonzepte ersetzen lassen. Hierzu zähle ich insbesondere Fischprodukte, wie wir sie produzieren. Doch für welche nachhaltigen Verpackungskonzepte wir uns heute und auch in Zukunft entscheiden − der verantwortungsvolle Umgang mit dem Material und den Lebensmitteln ist für uns auf jeden Fall Pflicht.“
05.04.2020