Politik und Wirtschaft im Gespräch
06.04.2021
Stephan Stracke, MdB, zu Gast bei MULTIVAC
Wolfertschwenden, 6. April 2021 – Ende März besuchte der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) den Firmenstammsitz von MULTIVAC in Wolfertschwenden, um sich mit dem Geschäftsführenden Direktor Christian Traumann über aktuelle Themen auszutauschen. Im Fokus standen dabei die Bundestagswahl 2021, die Auswirkungen der aktuellen Corona-Pandemie auf das Unternehmen sowie eine Diskussion über einen möglichen Bürokratieabbau in unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen. Das Gespräch fand im neuen Kompetenzzentrum für Slicer und Automatisierungslösungen statt.
Als Vorstandsvorsitzender des VDMA Fachverbands sowie als Hauptvorstandsmitglied des VDMA unterstützt MULTIVAC die Kernforderungen des VDMA zur kommenden Bundestagswahl 2021. So ist der deutsche Maschinen- und Anlagenbau beispielsweise führend in der Entwicklung der Industrie 4.0. Zusätzlich beschleunigt wird die Digitalisierung durch die Corona-Pandemie. „Die Digitalpolitik benötigt daher ein größeres Gewicht und eine enge Zusammenarbeit Europas, d.h. gemeinsame Cloudinfrastrukturen, einen zügigen Ausbau der digitalen Infrastruktur und Schutz von Daten und Know-how entlang der Wertschöpfungskette“, sagte Christian Traumann.
Politik und Wirtschaft im gemeinsamen Kampf gegen Covid
In der aktuellen Pandemie hat MULTIVAC umfassende Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen auf einen normalen Geschäftsverlauf so gering wie möglich zu halten. Einig war sich Christian Traumann mit dem Abgeordneten, dass die Pandemie Unternehmen vor enorme Belastungen stellt. Als arbeitsmarktpolitischen Sprecher der CSU im Deutschen Bundestag interessierte es Stephan Stracke in besonderem Maße, wie MULTIVAC bislang durch diese herausfordernde Zeit gekommen ist. „Auch wenn MULTIVAC nur in wenigen Geschäftsbereichen einen Einbruch aufgrund von Corona zu verzeichnen hatte, so hat uns die Pandemie im betrieblichen Alltag spürbar getroffen“, erklärte Christian Traumann. „Die damit verbundenen organisatorischen und administrativen Mehraufwendungen, insbesondere der zusätzlichen Dokumentationspflichten, sind enorm.“
Beide Gesprächspartner stimmten darin überein, dass ein Weg aus der Pandemie ein gemeinsames Handeln von Politik und Wirtschaft erfordert. So steht MULTIVAC etwa mit medizinischem Personal (Betriebsärzten) bereit, um die nationale Impfkampagne durch betriebliche Impfangebote für alle Mitarbeiter zu unterstützen, sobald die Politik die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen auf den Weg gebracht hat. „Dieser Ansatz ist genau der Richtige“, lobte Stephan Stracke die Eigeninitiative des Unternehmens. „Sobald genügend Impfstoff vorhanden ist, benötigen wir dringend das Netz der Haus- und Betriebsärzte, um eine möglichst rasche Impfung möglichst vieler Menschen organisieren zu können. Ich danke ausdrücklich für die Vorarbeit, die hier bei MULITVAC bereits geleistet wurde“, so der Abgeordnete.
Weitere Themen, die im Gespräch erörtert wurden, betrafen insbesondere einen möglichen Bürokratieabbau, etwa in Bezug auf die EU Entsenderichtlinie. Für international tätige Unternehmen wie MULTIVAC ist es von besonderer Wichtigkeit, dass die Freiheiten im EU-Binnenmarkt nicht durch bürokratische Maßnahmen untergraben werden. „Die EU Entsenderichtlinie und die damit einhergehenden und erneut verschärften Nachweispflichten in Bezug auf Sozialversicherung und Mindestlohn höhlen zunehmend die Freiheiten im Binnenmarkt, der Personenfreizügigkeit und der Dienstleistungsfreizügigkeit aus“, sagte Christian Traumann. „Es muss Unternehmen wie MULTIVAC möglich sein, ihre Mitarbeiter rechtssicher, unbürokratisch und ohne Zuhilfenahme von rechtlichem Beistand innerhalb der EU geschäftlich einzusetzen.“ Stephan Stracke stimmte dem zu. Der Aufwand gerade für kurzfristige Dienstreisen ins Ausland sei enorm, erklärte der Abgeordnete mit Blick auf die so genannte A1-Bescheinigung, die für jede auch noch so kurzfristige Grenzüberschreitung der Mitarbeiter vom Arbeitgeber bereits ab dem ersten Tag beantragt werden müsse. „Dies entbehrt jeglichen Praxisbezug“, stellte Stephan Stracke klar. Hier müsse dringend eine Vereinfachung geschaffen werden. Ein entsprechender Vorstoß der Staats- und Länderchefs zur Abschaffung der A1-Bescheinigung ab dem ersten Tag scheitere aber bislang am Widerstand des Europäischen Parlaments, erklärte Stephan Stracke.
Der Verpackungsspezialist wünschte sich außerdem weniger Bürokratie beispielsweise in Bezug auf das Lieferkettengesetz. Christian Traumann sprach ferner den hohen Aufwand bei der physischen Aufbewahrungspflicht von Import-Zolldokumenten sowie das Mehrfachreporting im Bereich Außenhandel an. Alles, was die Wirtschaft mit weiteren bürokratischen Auflagen belastet, müsse nun einer genauen Überprüfung unterzogen werden, bekräftigte auch Stephan Stracke. „Wir brauchen jetzt ein Belastungsmoratorium für die Wirtschaft auf allen Ebenen und keine weiteren Normen und Steuern“, sagte er.
„MULTIVAC steht für Innovationsgeist und Wachstum und ist einer der wichtigsten Arbeitgeber unserer Region. Ihr Werteleitbild der Wertschätzung, des Miteinanders und der Exzellenz ist nicht nur hoher Anspruch, sondern auch Erfolgsgarant für die Zukunft“, so Stephan Stracke zum Abschluss des wirtschaftspolitischen Austauschs.
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Tanja Böck
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